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Radon-
Die unterschätzte Gefahr und das Rn50 Test-Verfahren

Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt vor wachsender radioaktiver Strahlung durch das natürliche Edelgas Radon in Wohnhäusern.
 
Durch die neuen Vorschriften zum energiesparenden Bauen - eine bessere Wärmedämmung - kann eingedrungenes Radon nicht mehr im natürlichen Luftaustausch (z. B. Fensterritzen) entweichen.
 
Etwa fünf Prozent der Lungenkrebstodesfälle (ca. 1900 Tote/ Jahr, laut Wolfram König dem Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz) sind auf Radon zurück zuführen und somit nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.

Wenn Häuser unten nicht gut abgedichtet sind, dringt Radon aus dem Erdboden in die Häuser ein. Somit ist die Belastung im Keller und im Erdgeschoss am größten und nimmt nach oben hin ab. 


Regional betrachtet, ist das Risiko in früheren Uran-Bergbaugebieten in Ost- und Süddeutschland am höchsten. Aber auch in Schleswig-Holstein gibt es stark belastete Gebiete (südlich von Kiel, westlich von Neumünster, nördlich von Hamburg und an der Grenze von Schleswig-Flensburg zu Nordfriesland). Aber kein Bundesland ist frei von Radon.

Häufiges Lüften, aber vor allem eine gute Abdichtung des Hauses zum Erdreich sei äußerst ratsam.

Der Radon-Richtwert liegt bei ca. 100 Becquerel pro Kubikmeter Luft in Wohngebäuden (EU-Richtlinien-Wert laut Strahlenschutz = 300 Becquerel) 

Um die Radonbelastung festzustellen, gibt es unterschiedliche Testverfahren. Eines dieser Verfahren wird im unteren Bericht vorgestellt, da es wenig Zeit in Anspruch nimmt und präzise Ergebnisse erzielt, im Vergleich zu anderen Testverfahren, die Wochen, Monate, oder sogar bis zu einem Jahr andauern können.

Rn50-Test - Verfahren 

Dieses Verfahren ist eine Radonuntersuchung im Differenzdruckverfahren, welches zur Beurteilung der Dichtheit zum Erdreich, zur Bestimmung der Eintrittsrate und zur Abschätzung der mittleren Aktivitätskonzentration in der Raumluft des Radons dient. Diese spezielle Untersuchung ermöglicht außerdem eine äußerst präzise Quellenermittlung für Neubauten und bereits bestehende Gebäude.

Die ersten Abschätzungen einer eventuellen Raumluftbelastung belaufen sich in der Regel über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Um eine noch genauere Bewertung zu erzielen, sind sogar Messungen über mehrere Monate bis zu einem Jahr notwendig. Das liegt daran, dass die Radon-Eintrittrate, sowie die Radon-Aktivitätskonzentration im Innenraum zeitlich sehr stark schwanken. 
Ohne Unterdruck ist das Radon-Sniffing (Quellensuche) auch nur sehr unzuverlässig, aufgrund der sehr stark variierenden Radon-Eintrittsrate.

Im hier beschriebenen Testverfahren werden die relevanten konvektiven Eintrittspfade durch den definierten Unterdruck aktiviert und innerhalb weniger Stunden entsteht eine stabile und reproduzierbare Aktivitätskonzentration des Radons (Rn50-Wert genannt). Der Luftwechsel muss hierbei im Innenraum gleichzeitig definiert sein. Durch den hervorgerufenen Unterdruck, kann nun gleichzeitig eine zuverlässige Quellensuche (Radon-Sniffing) durchgeführt werden. 

Wurden die Eintrittsstellen lokalisiert, kann der Sanierungsbedarf bzw. ein konkreter Sanierungsplan abgeleitet werden.

Die wissenschaftliche Literatur beschrieb dieses Verfahren bereits vor über 20 Jahren, doch wird erst seit der Neufassung des Strahlenschutzgesetzes und den Auflagen für Radon in Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen verstärkt praktiziert.

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